Urwald in den Anden in Bolivien

Vor 100 Jahren bedeckte wilder, unberührter Wald die Anden. Der Nationalpark Tunari im Hochland von Bolivien wurde eingerichtet, um diesen Urwald zu schützen. Doch der Wald wurde aus Unwissenheit und Not fast vollständig abgeholzt. Zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen verloren ihren Lebensraum. Im Jahr 2014 begann Naturefund damit, die ersten 10.000 Bäume zu pflanzen. Das hat geklappt: An den kahlen Berghängen tauchen überall grüne Inseln auf. Mittlerweile konnte die Pflanzung von fast 40.000 Bäumen gesichert werden.

Die Bäume werden in den Parzellen von Kleinbauernfamilien gepflanzt, die von Monokulturen auf Dynamischen Agroforst, also einen essbaren Wald umstellen. Dieser Wald enthält etwa 50 % Nutzpflanzen, mit denen die Familie ihren Lebensunterhalt bestreitet und 50 % Beipflanzen zur Unterstützung der  Nutzpflanzen und zur Sicherstellung der Dynamik des Systems. Es entsteht ein Pflanzensystem, welches sich durch seine starke Resilienz, seinen hohen Ertrag und seine positiven Auswirkungen auf den Boden auszeichnet. Die Menschen können mehr ernten als zuvor und schützen ihren Wald darum besonders gut.

In den letzten Jahren unterstütze Naturefund außerdem den Bau von Wasserrückhaltebecken. Diese  sammeln das Wasser während den teilweise überschwemmungsartigen Regenzeiten und speichern es für die monatelangen Trockenzeiten. Die Wasserrückhaltebecken werden mit den Kleinbauernfamilien gemeinsam aus lokalen Materialien gebaut. Im Jahr 2019 konnten bisher mindestens 5 teilweise 100.000 l fassende
Wasserbecken gebaut werden.