Auen als Verbündete im Klimaschutz

Vielfältiger Lebensraum

Auwälder sind Wälder entlang von Gewässern, die vom natürlichen Hochwassergeschehen dieser beeinflusst und damit mehrmals im Jahr unterschiedlich stark und verschieden lange überflutet werden. Aufgrund ihrer kleinräumigen Strukturen und dem Wechsel zwischen Nässe und Trockenheit zählen Auwälder zu den artenreichsten Ökosystemen Mitteleuropas. Sie bieten Lebensräume für zahlreiche, teils spezialisierte Tiere und Pflanzen.

Hochwasserschutz

Intakte Auen bieten zudem einen vielfältigen Nutzen für die Gesellschaft. Als natürliche Wasserspeicher sind Auen wichtige Retentionsräume und für den Natur- und Hochwasserschutz von zentraler Bedeutung. Die Erhaltung und Förderung von Auwäldern ist in Zeiten zunehmender Dürreperioden und Starkregenereignisse daher immens wichtig.

Schlüsselrolle im Kampf gegen Klimawandel

Intakte und lebendige Auen sind daneben auch ein gewaltiger CO₂-Speicher und dienen damit dem Klimaschutz. Aktive Auen speichern sowohl im Boden als auch in den Bäumen Kohlenstoff. Die für Auen typischen Hochwasser kurbeln das Pflanzenwachstum an, während der wassergesättigte Boden arm an Sauerstoff ist. Organische Verbindungen werden unvollständig abgebaut und besonders viel Kohlenstoff wird langfristig im Boden gespeichert.

Ein Hektar eines alten, intakten Hartholz-Auenwald speichert laut BUND rund 300 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar, rund 150 Tonnen davon im Boden. Zu ähnlichem Ergebnis kommt eine Forschungsgruppe der Universität Hamburg: Eine mit altem Auenwald bewachsene Überflutungsfläche speichert bis in eine Tiefe von einem Meter durchschnittlich 124 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar. Zum Vergleich: In deutschen Wäldern sind durchschnittlich 99 Tonnen pro Hektar im Boden gebunden.

Die Studie zeigt zudem: Werden Ackerflächen zugunsten von noch intakten Auen reduziert und diese mit Wiese und Wald bepflanzt, können laut Studie pro Hektar circa 11 Tonnen CO₂-Äquivalente zusätzlich reduziert werden. Werden nicht mehr intakte Auen renaturiert und wieder an natürliche Flüsse angesiedelt, könnte die CO₂-Speicherung sogar um circa 43 Tonnen pro Hektar gesteigert werden.

Auen verschwinden aus unserer Landschaft

Auenwälder stehen deutschlandweit vor einer vollständigen Vernichtung. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) kommt in seinem Auenzustandsbericht aus dem Jahr 2021 zu dem Ergebnis, dass nur noch 1 % der Auwälder in Deutschland sehr gering verändert und damit intakt und ökologisch funktionsfähig sind. Hauptgefährdungsursachen sind laut BfN die Verbauung der Ufer, Flussbegradigungen, der Bau von Staustufen, der Freizeitbetrieb, der Sand- und Kiesabbau sowie die Aufforstung mit Fremdbaumarten. Seit 1983 wurden zahlreiche Renaturierungsprojekte an größeren Flüssen umgesetzt, doch das bundesweite Potenzial für die Wiederanbindung von Auenflächen ist derzeit laut BfN nur zu einem kleinen Teil ausgeschöpft. 

Auwälder entstehen in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen

Intakte Ökosysteme sind die zentrale Voraussetzung, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Das Blue Planet Certificate baut daher Auen wieder auf. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Wiederherstellung eines natürlichen Verlaufs des Fließgewässers, der Gestaltung von naturnahen Uferabbrüchen und Uferbänken, der Absenkung des Uferbereichs zur Vergrößerung der Überschwemmungsfläche, der Pflanzung von Auwaldgehölzen, und von Ufervegetation.

Als Klimapartner des Blue Planet Certificate können Sie dabei helfen, die Zerstörung von Ökosystemen zu stoppen und degradierte Ökosysteme wieder herzustellen. Mit einem Beitrag von 6 € pflanzen Sie einen Baum bzw. helfen dabei, dass ein neuer Baum wachsen kann und renaturieren zeitgleich die so wichtigen Feuchtgebiete der Auen. Insgesamt werden mit einem Klimabeitrag von 6 € 500 Kilogramm CO₂ langfristig im Ökosystem der Auen gespeichert.

Werden Sie jetzt aktiv im Klimaschutz!

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