Aufforstung hat Einfluss auf Niederschlagsmengen

Regen im Tropischen Regenwald
Foto: Getty Images / kompasstudio
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Verschiedene Studien belegen, dass Wälder das regionale Klima beeinflussen, beispielsweise durch die Senkung der Landoberflächentemperatur im Sommer. Doch kann der Wald gezielt genutzt werden, um den Auswirkungen der Klimakrise entgegenzuwirken?

Tatsächlich können Aufforstungsprogramme nicht nur den globalen Klimawandel selbst abschwächen, sondern auch spezifische negative Auswirkungen wie Dürren verringern, indem sie die Niederschlagsmenge erhöhen. Dies ist das Ergebnis einer neuen Forschungsstudie.

Pflanzen von Bäumen gegen Dürre

"Angesichts weltweit zunehmender oder verstärkter Dürren durch den Klimawandel ist die gezielte Wiederherstellung von Ökosystemen durch das Pflanzen von Bäumen, die ihren eigenen Niederschlag erzeugen, eine wirksame Gegenmaßnahme", erklärt Nico Wunderling, Wissenschaftler am PIK und einer der Autoren der in der Zeitschrift Global Change Biology veröffentlichten Studie.

Aufforstung fördert die Niederschläge, indem sie die Verdunstung erhöht, was wiederum die Feuchtigkeit in der Atmosphäre steigert. Mit einer klugen Herangehensweise könnte die Aufforstung genutzt werden, um die durch den Klimawandel verursachte Austrocknung wasserbedürftiger Regionen zu reduzieren, so die Autoren. Schwerpunktregionen für die Aufforstung mit gezielter Niederschlagssteigerung könnten das südliche Amazonasgebiet, Mexiko, Ostchina und das mediterrane Europa sein, da für diese Regionen aufgrund des globalen Klimawandels eine zunehmende Trockenheit prognostiziert wird.

Winterliche Niederschläge besonders ausgeprägt

Bereits 2021 deutete eine Forschungsstudie der ETH Zürich darauf hin, dass intakte Wälder Niederschläge begünstigen. Sie zeigte zudem, dass die Aufforstung verfügbarer Landwirtschaftsflächen die Niederschlagsmenge in Europa um mehr als 7 % erhöhen könnte. Die Forscher berücksichtigten Niederschlagsdaten von über 5.800 Messstationen in fünf Regionen in Europa, darunter Gebiete in und um Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Schweden und Finnland. Überraschenderweise waren die lokalen Effekte im Winter deutlich ausgeprägter als im Sommer. Klimawissenschaftler hatten bisher angenommen, dass die im Sommer durch Wälder begünstigte erhöhte Verdunstung zu mehr Niederschlägen führt. Ein Grund dafür: Wälder halten Luftmassen länger auf und lösen mehr Turbulenzen aus, was den Niederschlag fördert. Zusätzlich sind Wälder im Winter wärmer als ihre Umgebung, was die Niederschläge begünstigt.

Durch die Aufforstung von insgesamt 14,4 % der Fläche im Studiengebiet, was etwa der Fläche von Frankreich entspricht, könnte die durchschnittliche Niederschlagsmenge um bis zu 7,6 % erhöht werden. Auf etwas mehr als einem Viertel der Landfläche Europas würde die Niederschlagsmenge sogar um mehr als 10 % zunehmen.

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Quellen: PIK, ETH Zürich

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