Wie unterscheiden sich eigentlich Hoch- und Niedermoore?

Blick ins Moor mit Tormoosen und Libellen
Foto: Naturefund
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Moore sind wertvolle Ökosysteme: Sie speichern Kohlenstoff, regulieren den Wasserhaushalt und bieten Lebensraum für eine Vielzahl spezialisierter Pflanzen und Tiere. Das Hamberger Moor in Niedersachsen, welches Teil des großen Teufelsmoores ist, besteht aus Hoch- und Niedermoor. Aber was ist eigentlich der Unterschied?

Die nährstoffarmen Hochmoore, auch Regenmoore genannt

Hochmoore entstehen in Regionen mit hohen Niederschlägen und geringer Verdunstung. Sie liegen oft in höheren Lagen und haben kein oder nur wenig Grundwasserkontakt. Ein typisches Hochmoor entwickelt sich aus einem Niedermoor, wenn dieses durch eine dauerhafte Wasserübersättigung und die Anhäufung von Torf weiter in die Höhe wächst.
In Hochmooren wachsen bestimmte Pflanzen, die an die extrem nährstoffarmen Bedingungen angepasst sind. Torfmoose dominieren das Bild, begleitet von Wollgras, Heidekraut und Moosbeeren. Diese Pflanzen haben eine besondere Anpassung: Sie können Wasser speichern und so die Moorfläche dauerhaft feucht halten. Der Wasserhaushalt eines Hochmoors wird ausschließlich durch Niederschläge gespeist.

Niedermoore: Reich an Nährstoffen

Niedermoore entstehen in flachen, tiefliegenden Gebieten, die regelmäßig von Grund- oder Oberflächenwasser überflutet werden. Sie können sich in Talauen, Senken oder Flussniederungen bilden. Im Gegensatz zu Hochmooren sind Niedermoore reich an Nährstoffen, da sie sowohl vom Grundwasser als auch durch Oberflächenwasser gespeist werden. Die Pflanzenwelt ist dementsprechend vielfältiger und umfasst Binsen, Seggen, Schilfrohr und verschiedene Gräser. Auch Gehölze wie Weiden und Erlen können in Niedermooren vorkommen. Der Abbau organischen Materials verläuft schneller, was zu einer anderen Zusammensetzung des Torfes führt.

Das Teufelsmoor gestern und heute

Das Teufelsmoor entstand nach der letzten Eiszeit und entwickelte sich über Jahrtausende. Die ursprüngliche Vegetation bestand hauptsächlich aus Niedermoorpflanzen. Durch fortschreitende Torfbildung und die Erhöhung des Moorbodens wandelten sich Teile des Teufelsmoores in ein Hochmoor um.
Über Jahrhunderte hinweg wurde das Moor zur Torfgewinnung genutzt, was zu einer teilweisen Entwässerung und Degradation führte. Durch Renaturierungsprojekte wird versucht, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen und die Funktionen des Moores als Kohlenstoffspeicher und Wasserregulator zu erhalten.

Heute sind im Teufelsmoor noch beide Moortypen vertreten. Die Hochmoorbereiche sind durch Torfmoose und Heidekraut gekennzeichnet, während in den Niedermoorbereichen Seggen und Schilfrohr dominieren. Diese Vielfalt macht das Teufelsmoor zu einem einzigartigen Naturschutzgebiet. 
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Quelle: BUND, BfN

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